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Eine Blütezeit des Klassizismus: Renaissance-Architektur Merkmale im Überblick

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In der Blütezeit des Klassizismus sticht die Renaissance-Architektur deutlich heraus. Sie ist eines der schönsten Merkmale der Geschichte und hat auch heute noch im modernen Kontext Bedeutung. Sie fragen sich, welche Merkmale im Besonderen zu dieser kunstvollen Architektur- Richtung gehören? Dann lesen Sie weiter und seien Sie gespannt.

Bedeutung der Renaissance-Architektur in der Geschichte der Architektur

Die Renaissance wird als eine klassizistische Strömung betrachtet und hatte nicht nur in der Architektur hohe Bedeutung. Der eigentliche Klassizismus ist eine kunstgeschichtliche Epoche, die etwa zwischen 1770 und 1840 liegt. Der Beginn der ersten Renaissance-Bauten ist bereits im späten 15. Jahrhundert anzusiedeln. Gemeinsam haben diese Kunstbegriffe, dass eine starke Anlehnung an antike Statuen und die darin verfestigten Schönheitsideale stattfand. Teilweise wird deshalb auch der „strenge Barock“ als klassizistisch bezeichnet, obwohl Künstler überwiegend eine Trennung vornehmen würden. Streng genommen löste der Klassizismus die prunkvollen Stile Barock und Rokoko ab, wenngleich er keine allzu moderne oder gar pragmatische Wandlung durchnahm.

Die Renaissance-Architektur ist für die Geschichte der Architektur besonders bedeutsam, da sie nicht nur als Kunstepoche anzusehen ist, sondern auch mit philosophischen und kulturellen Veränderungen einherging. Renaissance-Architektur Merkmale sind erstmals in Italien zu finden, da die Künstler hier die Zeitzeugen der Antike direkt vor Augen hatten: Durch Ausgrabungen fand man beispielsweise Statuen der Römer oder Bauten, die schon damals durch das klassische Griechenland beeinflusst worden waren. Dies ist auch deshalb ein bedeutender Zeitpunkt in der Geschichte, da die Menschen erstmals durch den Humanismus geprägt stark von einem Weltbild abwichen, in dem ein Gott die Erde erschuf. Vielmehr erkannten nun die breiten Massen vom sogenannten einfachen Volk bis zum hochrangigen Philosophen an, dass der Mensch seine eigene Welt erschuf und handelten entsprechend.

Historischer Kontext der Renaissance-Architektur

Zwischen dem frühen 15. und dem späten 16. Jahrhundert entstand die Architektur der Renaissance in diversen Regionen Europas. Hintergrund war das bewusste Wiederbeleben und Weiterentwickeln einiger Elemente der römischen Architektur. Zu den wichtigsten Elementen der Renaissance gehören beispielsweise Symmetrie und Anordnung der Bauteile. Der Begriff Renaissance wurde von einem italienischen Begriff für „die Wiedergeburt“ abgeleitet, was auf die Wiederbelebung der römischen Architektur anspielt.

Die Renaissance war weit mehr als ein Architektur-Stil. Hinter dem Begriff entstand eine geistige und kulturelle Bewegung, die vom Einfluss antiker Ideale bestimmt wurde. Vor allem die italienische Stadt Florenz gilt als Wiege der Renaissance. In Italien waren konkurrierende Stadtstaaten zersplittert. Städte wie Florenz und Neapel weiteten ihre Macht aus, indem sie neue Kunstrichtungen förderten. So konnte vor allem Florenz eine Vorreiterrolle an Einfluss gewinnen. Auch viele andere Einflussfaktoren sorgten dafür, dass die Renaissance sich verbreiten konnte – unter anderem Handel, aber auch Kriege. Eine wichtige Rolle spielte auch der aufkommende Humanismus. Die Lektüre nicht christlicher Philosophen wurden immer bedeutsamer. Der Humanismus lehrte die Menschen, das nicht Gott das Universum schuf, sondern das der Mensch seine Ordnung festlegte. Dies hatte einen starken Einfluss auf Elemente und unter anderem auch auf die Architektur und das Streben nach eigenen künstlerischen Gestaltungen. Denken Sie daran: In der Regel beeinflussen sich mehrere gesellschaftliche Faktoren gegenseitig. In der Renaissance ist eine Verbindung zwischen Kunst und Weltbild auf diversen Ebenen erkennbar.

Charakteristika der Renaissance-Architektur

Die Renaissance-Architektur zeichnet sich durch eine Reihe von spezifischen Merkmalen aus:

  • Symmetrische Darstellungen in Symbolen, Bildern, Formen und der Anzahl von Säulen
  • Wertschätzung für Proportionen und Symmetrie in der gesamten Kunst und Architektur
  • Verwendung klassischer Säulenordnungen, wie ionisch und korinthisch
  • Häufige Verwendung von Kuppeln und Bögen
  • Ornamentik an Fassaden mit Liebe zum Detail und kunstvoller Gestaltung
  • Ablehnung von Asymmetrie, da sie das ästhetische Bild stören würde
  • Fokus auf prachtvolle und symmetrische Säulenanordnungen

Ganz vorne stehen die Themen Symmetrie und Proportionen. Klassische Renaissance-Architektur Merkmale sind symmetrische Darstellungen. Egal ob Symbole, Bilder, Formen oder Anzahl von Säulen: In der Renaissance war alles symmetrisch. Asymmetrie war nicht gerne gesehen, weil es das schöne Bild zerstörte. Auch auf die richtigen Proportionen wurde in der Architektur sowie auch im Rest der Kunst dieser Zeit großen Wert gelegt. Auch dies lässt sich in den Darstellungen der Alten Römer wiederfinden.

In der Architektur ist gerade auch die klassische Säulenordnung ein bekanntes Merkmal, dass in vielen Gebäude zu erkennen ist. Sicherlich haben Sie derartige Gebäude auch schon mal gesehen – die prachtvollen, symmetrischen Säulenanordnungen sind ein guter Indikator für Renaissance-Bauten. Die Architektur der Renaissance ist zudem ionisch und korinthisch. Kuppeln und Bögen finden sich in dieser Architekturform ebenfalls reichlich. Letztlich zeichnen sich Gebäude auch durch wunderschöne Ornamentik an Fassaden aus. Praktisch und quadratisch musste hier nichts sein. Vielmehr wurde Liebe zum Detail gezeigt und Fassaden wurden kunstvoll und detailliert gestaltet.

Meisterwerke der Renaissance-Architektur

Aus der Renaissance Architektur gibt es zahlreiche bekannte Meisterwerke. Eine der berühmtesten Bauten ist Filippo Brunelleschis Kuppel des Florentiner Doms. Die Kuppel gilt als Meisterwerk der Renaissance und ist von außen, mitsamt der Laterne, stolze 114 m hoch. Filippo Brunelleschi ist außerdem die Person, der die Erfindung der Renaissance im Allgemeinen zugesprochen wird. Donato Bramantes Entwürfe für den Petersdom in Rom sind ebenfalls beste Beispiele für die Blütezeit der Renaissance in der Architektur. Nicht zu vergessen sind auch Andrea Palladios Villen in der Region Venezien sowie Leonardo da Vincis Idealstadt-Projekt als architektonische Visionen. Alle diese Bauten zeigen bereits im Grundriss klassische Renaissance-Merkmale wie Rundungen und Symmetrie. Leonardo da Vinci brachte im Laufe der Zeit viele architektonische Entwürfe hervor, von denen einige als ideale Stadtbilder wahrgenommen wurden.

Alle seine Ideen im Bereich der Architektur stützten sich auf eine Mischung aus Funktionsweise eines Gebäudes und äußerer Erscheinung, weshalb Kuppeln ein besonderes Element waren. Als klassisches Renaissance-Merkmal passten sie zudem bestens zu Leonardo da Vincis Liebe zur Mathematik und Symmetrie. Sie waren auch in Hinblick auf Klang und Schutz besonders funktionell und vereinbarten Nutzen und Ästhetik bestens miteinander. Detaillierte Skizzen des Künstlers erfassten außerdem zahlreiche ergonomische Elemente wie Wendeltreppen und Laufstege.

Regionaler Einfluss und Variationen der Renaissance-Architektur

Während die Renaissance in Italien startete, verbreitete sie sich im Zuge der politischen Entwicklungen und des Handels schnell auch in ganz Europa. Allerdings gab es immer Unterschiede zwischen den verschiedenen Richtungen. Die italienische Renaissance-Architektur unterscheidet sich beispielsweise in Details von mehreren nordischen Weiterentwicklungen.

Der neu entwickelte Baustil der Renaissance wurde vor allem durch das Verbreiten von Büchern in mehrere Länder getragen. Allerdings wurden die dort gezeigten Theorien der Baukunst häufig unter Zunahme eigener Ideen neu interpretiert. In Frankreich entstanden vor allem im Loiretal mehrere Burgen und Schlösser, die Elemente der Renaissance aufweisen. Hier waren die Einflüsse Italiens noch sehr stark. In Deutschland waren es beispielsweise meist Reisende, die nach Italien gingen und mit der Idee des Renaissance-Architektur zurückkehren. Dazu gehörten unter anderem der Philosoph Johannes Reuchlin und der Maler Albrecht Dürer. Sie brachten die Ideen der Renaissance mit nach Hause und mischten sie mit eigenen Vorstellungen und Idealen ihrer Heimat. Vor allem die zunehmende räumliche Entfernung und das Fehlen direkte Vorbilder in der Architektur und Kunst vor Ort waren Gründe für die stärkeren Veränderungen in der Bauweise.

In den Niederlanden ist das erste bedeutsame Bauwerk in Antwerpen zu finden. In Schweden wurde der Einfluss der flämischen Architektur zu dieser Zeit immer größer, weshalb sich im Zusammenhang mit der Renaissance-Architektur eine neue Stilrichtung entwickelte. Renaissance-Bauten in vielen skandinavischen Gebieten sind daher oft mit flämischen Elementen vermischt und zeugen von einer Verbreitung mehrere Kunstrichtungen im nordischen Raum. Ein gutes Beispiel dafür ist das Schloss Frederiksborg, ein Wasserschloss in Hillerød auf der dänischen Insel Seeland. Das Schloss ist vollständig aus Backstein erbaut und mit Gesimsen, Ziergiebeln und Figurenschmuck aus Sandstein versehen. Klassische Renaissance-Elemente wurden mit Backstein und Ziergiebeln vermischt, die aus der nordischen Architektur stammen. Einen großen Einfluss auf die nordische Renaissance nahmen außerdem die Elemente der Gotik, die zu dieser Zeit stark im nordischen Raum vertreten waren. Generell sind auch Backsteinbauten im Renaissancestil im nordischen Raum zu finden.

Die Renaissance-Architektur heute

Moderne Architektur zeichnet heute wenig Elemente der Renaissance ab. Allerdings ist die Renaissance weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Der Grundriss einer Renaissancebaute ist nicht unbedingt ähnlich mit dem moderner Architektur, dennoch sind immer wieder einige Elemente in modernen Bauten zu finden. Vor allem Architekten, die Wert auf künstlerische Gebäude legen nehmen immer wieder Elemente der Renaissance zur Hand. Letztlich ist die Renaissance außerdem ein wichtiger Einflussfaktor für Künstler in vielen anderen Bereichen. Neben der Architektur ist beispielsweise auch die Malerei ein gutes Beispiel dafür.

Wie jedes Element der Kunstgeschichte und Geschichte im Allgemeinen hat auch die Renaissance einen großen Einfluss auf viele weitere Elemente der Moderne. Bauten aus der Vergangenheit sind ein wichtiger Zeitzeuge der Vergangenheit und der Entwicklung der menschlichen Ideale. Wie auch die Italiener zur Blüte der Renaissance historische Statuen und Bauten als Vorbild nahmen, nehmen Künstler der Moderne historische Bauten – unter anderem aus der Renaissance – als Inspiration. In Zukunft werden Sie sicherlich auch Gebäude finden, die historische Vorbilder aus moderneren Zeiten nutzen. Kunst ist stets im Wandel, besinnt sich aber doch immer wieder auf historische Prägungen zurück.

Fazit

Die Renaissance ist ein bedeutender Bestandteil der Geschichte. Vor allem im Bereich der Kunstgeschichte ist sie ein wichtiges Element. Zahlreiche Bauten lassen sich auch heute noch finden. Auch in Deutschland finden Sie viele Bauten in diesem Architekturstil. Darunter fällt etwa das Augsburger Rathaus, das Ihnen eindrucksvoll zeigt, wie italienische Renaissance-Bauten mit flämischen Elementen vereinbart wurden. Diese Bauten sind ein bedeutendes Stück Geschichte und haben auch heute Einfluss auf Architekten und Künstler aller Art. Die Renaissance ist ein wichtiges Kapitel, das neben dem Humanismus Bedeutung erlangte. Hier zeigt es sich, dass der Mensch wert auf neue Ideale legte. Es wurde nicht mehr für einen großen, allmächtigen Gott gebaut, sondern vielmehr Wert darauf gelegt, eigene künstlerische Gestaltungen vorzunehmen. Die Verbreitung des Baustil ist zudem ein wichtiger Zeitzeuge der Verbreitung von Macht und Handel im europäischen Raum.

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