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Erfolgreich einen Pferdestall planen? So geht es!

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Pferdestall planen, hier ist ein guter Anfang schon die halbe Arbeit! Die Gestaltung heller und leichter Pferdeboxen, geeigneter Böden, Trennwände, Fenster, Tröge und einem guten Stallklima sind wichtige Punkte. Nicht zu vergessen die einfache Reinigung!

Planung eines Pferdestalls

Ein rennendes Pferd beschlägt man nicht, ist ein holländisches Sprichwort. Alles von Anfang an gut durchzudenken und anzulegen hilft, Zeit und Geld zu sparen. Spätere Erweiterungen sind dann einfach und Nachbesserungen nicht notwendig. Ross und Reiter sollen sich im Pferdestall mit all seinen Anlagen rundum wohl und sicher fühlen. All das ist individuell, flexibel und bezahlbar machbar!

Kosten

Kostengünstiger, einfacher im Aufbau und haltbarer als ein Pferdestall aus Holz ist meistens ein aufbaufertiger Stall aus Stahl und Kunststoff-Brettern. Auch ein Fertigstall aus Stahl kommt direkt aufs säurebeständige, 15 Zentimeter hohe Betonfundament. Es schützt die Erde vor eindringendem Urin. Alternativ bewährt sich ein Fundament mit Kiesaufbau, Paddockplatten und Stallmatten.

Größe

Als Standardgröße für einen Pferdestall gelten 35 x 10 Meter, abhängig von Nutzung und Bedarf. Für ein gutes Stallklima sollte das Dach am besten eine Höhe von 2,75 Meter an aufwärts haben. Man rechnet als Minimum 1,5 x Widerristhöhe. Eine Stallgasse von 3,60 Metern erlaubt richtig gutes Bewegen. Ansonsten gehen auch 2.50 bis drei Meter. Achtung vor gefährlichen Ecken!

Verordnungen

Beachten Sie unbedingt die Landesbauordnung. Stellen Sie eine Bauvoranfrage! So ist klar, was überhaupt geht in Bezug auf Neubau, Anbau, Umbau und so weiter. Nicht überall gibt es eine Genehmigung zum Bauen und manchmal sind maximale Dachhöhen vorgegeben! Auch Brand-, Tier- und Umweltschutz sind einzuhalten, nach einem Blick in die BMEL-Leitlinien wissen Sie dazu mehr.

Der perfekte Standort für den Pferdestall

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Eine gute Planung zahlt sich schon bei der Wahl des geeigneten Standorts für die Stallanlagen aus. Der erste Schritt, wenn Sie einen Pferdestall planen, ist die Überlegung „wo und wie“! Das geeignete Gelände sollte eben sein, sich dort kein Wasser stauen, Bau und Änderungen nach Bauvorschriften erlaubt sein. Auch ein Strom- und Trinkwasseranschluss sowie ausreichend Platz sollten vorhanden sein. Es gilt einiges zu verstauen, wie Bürsten, Sättel und Zaumzeug fürs Pferd, Besen, Streugabel und Schubkarre. Dazu bietet sich eine zwölf Quadratmeter große Sattelkammer an.

Ausstattung

Auch Regale, Schränke und eventuell eine Pferdedusche oder Saugentmistungsanlage erleichtern das Leben. Zudem sind eine griffbereite Bohrmaschine, Hammer, Säge und Zange praktisch.

Heu, Stroh und Kraftfutter sollten Sie trocken und luftig lagern, vorzugsweise in einem anderen Gebäude oder einer wasserdichten Rundbogenhalle. Das erleichtert Allergiker-Pferde und dient dem Brandschutz ebenso wie Aschenbecher und Schaumlöscher.

Mehr Platz einplanen

Auch Räume zum Kleiderwechsel, Vespern oder Kaffeetrinken gefallen beim Pferdestall Planen. Also besser mehr als weniger Platz bereitstellen. Weide, Paddocks und Reithalle helfen Pferden, überschüssige Energie loszuwerden. Ein Extra-Platz für ein krankes oder verletztes Pferd bietet weitere Vorteile, ebenso wie ein Platz zum Waschen der Pferde.

Nachbarschaft

Zur Beliebtheit eines Pferdestalls tragen zudem hygienische Toiletten und gute Verkehrsanbindung bei! Liegt ein Pferdestall im Grünen, aber nicht zu weit abgelegen, ist das optimal. Und Reitwege in der Nähe sind prima für Ausritte! Mindestens 50 Meter Abstand sollten zu Nachbarshäusern bleiben, wegen Gerüchen, Wiehern oder falls Nachbarn Obstbäume und Gemüse spritzen.

Möglichkeiten der Pferdehaltung

Entweder werden mehrere Pferde zusammen, inklusive gestreuter Liege- und Rückzugsmöglichkeiten, gehalten. Nur eine Person mistet für alle aus! Die Vorteile sind folgende:

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  • Aktivstall, auch Bewegungsstall genannt, eine deutsche Idee! Das ist die artgerechteste Stallhaltung. So leben die Pferde gesellig, mit oder ohne Paddock-Auslauf. Der Aktivstall spart 70 % Stallarbeit und ist gesünder.
  • Jedes Pferd erhält ein Stretch-Halsband mit Chip darin. Daran erkennt es der Futterautomat und gibt ihm seine, vom Besitzer individuell festgelegte, Futtermischung. Und das als mindestens zehn Rationen per Tag! So erhalten Pferde regelmäßig Futter, das bekommt ihrem Magen gut.
  • Laufstall mit freier Bewegung, Futterstation und Tränke sind draußen. Der Mehrraum-Laufstall hat extra Bereiche für Auslauf, Fressen und Liegen.
  • Offenstall als Unterstand draußen, mit Wiese oder Auslauf. Rechnen Sie 12 Quadratmeter pro Pferd. Die Pferde können sich unterstellen, wann sie wollen und haben Spielgenossen. Außenhütten sind als Bausatz im Angebot, manche sind versetzbar. Auch ein Paddock-Trail mit Futterstationen, oder Paddock-Kreis, ist Spitze und bringt die Pferde ausgezeichnet in Bewegung.
  • Wärmegedämmte Pferdeboxen, mit Fenster oder Paddock.

Alternativ können Sie eine Einzelbox mit Fenster, Paddock oder fensterlose Innenbox in Betracht ziehen. Die Pferde atmen mehr Ammoniak und Staub ein, dafür bleibt ihr Fell sauberer. Leider kann wenig Weide oder Ausritt zu Langeweile mit Frustverhalten führen. Für Pferde, die viel auf Turniere gehen, ist die Ruhe der eigenen Pferdebox dagegen vorteilhaft.

Die idealen Materialien für den Pferdestall

Der Boden im Pferdestall muss gesund und pflegeleicht sein. Staubig oder schottrig nützt daher nicht, aber solide genug für beschlagene Pferdehufe, Hoflader oder Traktoren! Früher war Erdboden oder Eichenholz in Pferdeställen üblich, das ist weich, warm und günstig. Inzwischen steht langlebiger, gegossener Beton hoch im Kurs. Eine leichte Neigung lässt Wasser besser abfließen, Rillen verhindern ein Rutschen.

Um Beine, Gelenke und Hufe der Pferde zu schonen bieten sich auch Kautschukfliesen auf dem Beton an. Sie isolieren, dämpfen Schall, sind leicht zu verlegen und pflegen. Besonders hygienisch ist fugenfreier, wie Beton eingegossener Flüssiggummi, oder eine Kunstharzschicht.

Gefällige und praktische Trennwände

Im Pferdestall und auf der Weide ist das Pferd bei sich „zu Hause“. Dort verbringt es einen großen Teil seines Lebens. Daher sollten Reittiere in Pferdeboxen sich gut drehen, hinlegen und wälzen können, ohne anzustoßen. Veranschlagen Sie daher eine Pferdebox im Durchschnitt mit neun bis 12,25 Quadratmetern. Nach Tierschutzgesetz gilt mindestens die zweifache Widerristhöhe des jeweiligen Pferdes im Quadrat.

Ein Pferd mit 1,70 Meter Widerrist erhält danach eine Box von 11,56 Quadratmetern, die 2,21 Meter hoch ist. Die Höhe der Trennwände errechnet sich durch 1,3 x Widerristhöhe. Jeder Stall sollte zusätzlich ein paar Boxen für größere Pferde anbieten. Zuchtstuten oder Pferde, die zu alt zum Arbeiten sind, vertragen 15 bis 16 Quadratmeter besser.

Komfort für die Tiere

Schauen Sie gerne aus dem Fenster, statt mit geschlossener Tür allein im Zimmer zu sitzen? Freuen Sie sich über einen gelegentlichen, warmen Händedruck und eine Umarmung? Pferde beschnuppern sich entsprechend gerne mit Nasen und berühren sich mit ihren Hälsen. Trennwände aus Hartholz, Bambus oder Stahl sollten bei Boxen deswegen irgendwo gegenseitige Berührungen der Pferde ermöglichen.

Dicke Gitter, heiß galvanisiert, erfüllen außerdem ihren Dienst. Gitterabstände von vier bis 5,5 Zentimetern sorgen dafür, dass kein Pferd mit Kopf oder Hufen hängenbleibt. Sehr praktisch sind halbkreisförmig gestaltete Gitteraufsätze für die Boxenfront. Sie sind rechts und links höher. So strecken Pferde automatisch ihren Kopf in der Mitte heraus. Auch Gitteraufsätze mit wannenförmig ausgebuchteter Front, die an den Seiten zum Nachbarpferd hoch sind, machen Sinn.

Fenster für Licht, Frischluft und Abwechslung

Pferden verleiht es Sicherheit, immer im Blick zu haben, was gerade passiert. Der Ausblick lässt obendrein Licht in die Pferdeboxen, gewährt frische Luft und hilft gegen Langeweile. Das fördert die körperliche und seelische Gesundheit.

Standardfenster sind mindestens ein Quadratmeter pro Pferd groß. Sie können ganzjährig aufbleiben, außer bei Sturm. Plexiglas-Einsätze an der Decke sorgen für weitere Helligkeit und Schick im Stall. Wie ein reizvoller Mittelstreifen über der Stallgasse oder ein attraktiver, kreisförmiger Plexiglas-Einsatz über der Reithalle.

Den besten Trog fürs Pferd wählen

Am gesündesten sind emaillierte Pferdetränken und Futtertröge. Sie sind gesünder als verzinkte, Aluminium oder Kunststoff. Für den Winter gibt es heizbare Tränken. Wassertrog und Futterkrippe bleiben durch deutlichen Abstand sauberer. Selbsttränken mit Zunge zum Pressen sind die reinlichste Lösung, erfordern aber dennoch tägliche Reinigung. Ein Pferd trinkt um die 30 bis 65 Liter pro Tag. Es gibt auch Tröge mit Schwimmerventil.

Ein Ecktrog spart Platz und Pferde stoßen sich nicht beim Drehen oder Niederliegen. Wer einen Paddock hat, kann dort auch einen Trog für gerade Wände anbringen. Ponys mögen ihn circa 0,70 Meter hoch, Pferde um 1,20 Meter. Bei Gruppenhaltung müssen zwei Trinkplätze mit frischem Wasser vorhanden sein. Und zwar an offener Stelle, um Streit zu vermeiden! Es gibt Futtertröge zum Anschrauben oder Einhängen.

Das eigene Pferd verstehen

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Das Glück auf dem Rücken der Pferde hängt eng zusammen mit einem zufriedenen Reittier! Daher lohnt der Blick auf die Vorlieben der Pferde selbst! Denn ein gesundes und fittes Pferd ist bereit zur harmonischen Kooperation und vollbringt Bestleistungen. Deswegen ist es wichtig, optimale Lebensbedingungen für die Tiere zu schaffen. Pferde sollten also jeden Tag hinausdürfen, am besten auf eine große Weide. Nachts kommen sie wieder in ihre Pferdeboxen oder Weidezelte . Das nennt man „Freilandhaltung“.

Pferde sind sehr soziale Herdentiere, die sich in freier Natur den ganzen Tag bewegen und alles beobachten. Daher entspricht ein Aktiv- oder Offenstall mit Artgenossen und ausreichend Rohfutter ihrer natürlichen Anlage. Sie können so sehen, riechen, teilhaben, grasen und selbst entscheiden, ob es ihnen gerade drinnen oder draußen gefällt.

Kommunikation mit dem Tier

Ticks wie Weben, Holzverbiss, gegen Wände schlagen aus Langeweile entstehen nicht oder verschwinden. Eine Gelegenheit für Rückzug und Liegen ist aber notwendig.  Nur wer sein Pferd versteht und einschätzen kann, weiß, ob es sich wohlfühlt. Stichwort „Tierkommunikation Pferd“ und „Achtsamkeit“! Entsprechend fragen manche nicht nur sich, sondern auch das Pferd selbst, wie sie den Pferdestall planen sollen. Die Pferde schätzen Ihren Einsatz!

Fazit, Pferde sind Herdentiere und blühen in der Gruppe auf. Ein angenehmes Stallklima tut Mensch und Tier gut. Daher sollte ein Stall hell, geräumig und luftig sein, unter Beachtung von Windrichtung und Sonneneinstrahlung, mit angenehmer Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Menschen tragen Verantwortung fürs Wohlergehen der Tiere in ihrer Obhut. Lassen Sie frische Luft in die Lungen der Pferde und Licht ihr Leben herein, dann sind sie ein Sonnenschein! Kurz, ein toller Reitstall ist weitaus mehr als die bloße Wertsteigerung Ihres Terrains!