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Definition einer Stadtvilla inklusive Praxisbeispielen

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Was ist eine Stadtvilla?

 

Stadtvillen sind seit dem Barock bekannt haben sich im 19. Jahrhundert als Rückzugsräume der wohlhabenden Stadtbevölkerung etabliert. Meist nutzte man sie als Zweithaus oder Landhaus. Ursprünglich in Stadtrandlage gebaut, sind viele der ehemaligen Landhäuser ins Zentrum der Städte gerückt. Neben diesen älteren Stadtvillen gibt es Stadtvillen des modernen Typs. Meist fallen sie durch eine parkähnliche Gartenanlage und einen großzügigen Grundriss auf.

Definition einer Stadtvilla

Eine Stadtvilla ist ein repräsentatives, größeres, freistehendes Privathaus, das sich in einer Stadt befindet. Es überzeugt durch einen besonders großzügigen Grundriss und ist typischerweise von einem repräsentativen, großen Garten umgeben, der auch parkähnliche Gestalt annehmen kann. Man könnte es auch sagen: Stadtvillen sind zentral gelegene Villen, die dennoch mitten im Grünen stehen. Die Stadtvilla wird in der Regel nur von einer Wohnpartei bewohnt. In umgebauten Altbauten können jedoch auch mehrere Wohnparteien leben. Gelegentlich wird eine Ebene geschäftlich genutzt und die anderen Ebenen bewohnt.

Welche Baustile haben Stadtvillen?

Stadtvillen können eine Vielfalt an Baustilen ausweisen. Auch die Dachformen können stark variieren. In den letzten Jahren dominiert ein mehrstöckiger Grundriss in Form eines Kubus und ein flaches Zeltdach oder Flachdach. Traditionelle Fassadenelemente wie Erker und Säulen, einen Portikus oder Turm sind ebenso möglich wie eine deutlich zurückhaltendere Formensprache, wie sie beispielsweise für das Bauhaus typisch ist. Besondere Beachtung wird den Blickachsen aus dem Gebäude hinaus in die Landschaft geschenkt. Oft werden diese Blickachsen aufwändig inszeniert. Meist werden moderne Stadtvillen am Rand von Städten gebaut, da nur dort große Grundstücke verfügbar sind. Architektonisch dominieren großzügige Raumaufteilungen, lichtdurchflutete Räume hohe Decken und bodentiefe Fenster.

Die Stadtvilla als Massivhaus oder als Fertighaus?

Der Begriff Villa lässt es zwar nicht erwarten, aber man kann sich eine Stadtvilla nicht nur als kostspieliges Massivhaus errichten lassen, sondern auch als deutlich preisgünstigeres Stadtvilla-Fertighaus. Zahlreiche Anbieter führen Fertigbau-Stadtvillen in ihren Musterhausprogrammen. Die repräsentativen Häuser erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch bei einem Fertighaus können viele Wünsche des Bauherrn berücksichtigt werden. Zu bedenken ist jedoch die geringere Werbeständigkeit einer Stadtvilla als Fertighaus im Vergleich zu einer Stadtvilla in Massivbauweise. Eine massiv gebaute Stadtvilla steht bei der Wärmeisolierung und Luftdichtheit ebenfalls besser da.

Welche Vorteile bietet eine Stadtvilla?

Die Stadtvilla vereint die Vorzüge einer städtischen Umgebung mit der ungestörten Ruhe auf den Lande gelegenen, großen Einfamilienhauses. Bewohner von Stadtvillen profitieren von den Vorteilen einer städtischen Infrastruktur. Dazu gehören kurze Wege zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen und zu kulturellen Angeboten. Parkplatzprobleme haben die Besitzer einer Stadtvilla eher selten, auch mit Nachbarn geraten sie nicht so schnell ins Gehege, denn sie haben auf dem eigenen Grundstück genügend Platz, von lärmenden Nachbarn Abstand zu nehmen. Ruhezeiten für die eigenen Aktivitäten werden ebenfalls nicht so eng gesehen, denn die Nachbarn sind ja weiter weg und werden kaum gestört, wenn das Barbecue gestartet wird. Wenn dann noch kein lärmender Benzinrasenmäher seine Bahnen zieht, sondern ein lautloser Mähroboter durch den Park streift, ist die Welt in Ordnung. Bewohner von Bewohner von städtischen Mehrfamilienhäusern können von diesen Vorteilen nur träumen.

Für Familien mit Kindern ist eine Stadtvilla gut geeignet. Sie ermöglicht ungezwungene Aktivitäten im Garten und ausreichend Platz für alle. Der große Abstand zu den Nachbarn macht es möglich, dass Haus und Garten viel ungezwungener genutzt werden können, als es sonst innerhalb einer Stadt möglich ist. Beschwerden durch Nachbarn sind aufgrund des großen Geländes selten zu erwarten.

Wer eine berufliche Nutzung seiner Stadtvilla plant, stößt meist auf wenig Widerstand bei der Umsetzung. Dies gilt gleichermaßen für Anbauten, die oft problemlos möglich sind, außer wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt.

Einige besondere Stadtvillen

Die im 16. Jahrhundert gebaute Villa Medici in Rom steht auf dem Pincio-Hügel und ist von ausgedehnten Gärten umgeben. Sie bietet eine traumhafte Aussicht über Rom bis hin zum Petersdom und zum Vatikan. In der Antike war die Villa berühmt-berüchtigt aufgrund der ausschweifenden Gelage des Kaisers Lucius Lucullus. Bekanntheit erreichte die Villa auch dadurch, dass Galileo Galilei unter Hausarrest stand.

Das in den 1890er-Jahren als Stadtvilla errichtete Liebighaus am Schaumainkai in Frankfurt zählt zu den schönsten Museumsorten Deutschlands. Als der Textilfabrikant Heinrich Baron von Liebig seine Villa an die Stadt verkaufte, machte er zur Bedingung, dass diese als Kunstmuseum genutzt werden muss. So wurde aus der einstigen Stadtvilla ein berühmtes Skulpturenmuseum.

Das Lenbachhaus in München ist eine dem italienischen Renaissancestil nachempfundene Stadtvilla des Malers Franz von Lenbach. Die 1891 fertiggestellte Villa ist von einem rieisigen Garten in der Ausstattung eines italienischen Palazzo umgeben. Seit vielen Jahren ist im Lenbachhaus die Städtische Galerie der Landeshauptstadt München untergebracht. Die Galerie beherbergt unter anderem Kunstwerke von in München arbeitenden Malern, insbesondere aus dem 18. und 19. Jahrhundert.