Zeit ist Geld. Das gilt für jegliche Unternehmung, in der es die Absicht ist am Jahresende einen Gewinn zu erzielen. Auch wenn Ärzte und Kliniken in erster Linie Menschen helfen wollen gesund zu werden, funktioniert das für sie nur, wenn sie eine Rendite erwirtschaften. Das heißt, auch im medizinischen Sektor ist es unerlässlich die Kosten im Auge zu behalten und sich betriebswirtschaftlich sinnvoll zu verhalten.
Wie komplex diese Thematik sein kann, dass sieht man an Fragestellungen, die mit der Anschaffung und Anwendung von Ausrüstung zu tun haben. Einige der häufigsten Geräte in Praxen und Kliniken sind Autoklaven. Autoklaven sind Apparate, die für die Sterilisation von medizinischen Instrumenten eingesetzt werden. Sie reinigen unter besonders hoher Wasser-Temperatur die Insturmente. Möglich wird das, indem im Innern Druck erzeugt wird. Mindestens 121°C Wassertemperatur kommen dabei zustande, bei einem bar Druck oder etwas mehr.
Anhand des Fallbeispiels der Autoklaven zeigen wir auf, welche finanzwirtschaftlichen Fragen eine Rolle spielen. Dabei zeigt sich, dass es keine einfache perfekte Lösung gibt.
Autoklaven – der ideale Standort
Fangen wir mit der Frage nach dem Standort an. Zahlreiche gesetzliche Regelungen zur Sterilisation von medizinischen Instrumenten führen zu der Pflicht Autoklaven anzuschaffen. Einer muss also mindestens in der Praxis stehen.
Hier ist die Frage, welcher Autoklav angeschafft wird. Einen großen Autoklaven benötigt man, wenn viele Geräte auf einmal gereinigt werden sollen. Einen kleinen Autoklaven, wenn man weniger aber dafür oft reinigen möchte.
Grundsätzlich ist es so, dass Sie ermitteln sollten, wie oft am Tag die Autoklaven zur Sterilisation zum Einsatz kommen werden. Passiert dies häufig, dann ist ein Platz ideal, bei dem das Personal nur wenig laufen muss. Wird er nur selten genutzt, dann reicht es ihn in die hinterste Ecke zu stellen. Zudem sollten die Aufbewahrungsschränke für die gereinigten Objekte in der Nähe sein. So entfällt ein weiterer Weg mit dem Inhalt durch die Praxis, zum Einräumen in die Schränke.
Hier ist gut abzuwägen: Jede Minute, wo das Personal mit hin und her laufen beschäftigt ist, geht Arbeitszeit verloren. Im Laufe des Tages sammelt sich so einiges an unproduktiver Zeit an. Viele Ärzte haben deshalb mehr Personal als sie bräuchten, wenn sie Autoklaven und sonstiges Equipment besser platzieren würden.
Autkolaven richtig platzieren – Kalkulation
Obiges Beispiel ist nur ein einfaches Denkmodell. Je nach Ausstattung der Praxisräume kommen noch einige Faktoren hinzu, die berücksichtigt werden müssen.
Autoklaven betreiben ihre Arbeit als Sterilisatoren mit Hilfe von Dampf. Wo Dampf ist, da benötigt man Wasser. Das heißt, der Weg zur Wasserleitung sollte mit einbezogen werden.
Ebenso die Frage, welche Geräte anstatt der Autoklaven auf der Position stehen könnten. Das heißt: Sie machen Platz für den Autoklaven, aber müssen dafür andere Apparate umräumen, wodurch das Personal wiederum noch mehr zu Laufen hat.
Im Idealfall ist es so: Sie erstellen eine Liste von möglichen Standorten für alle Gerätschaften. Anschließend notieren Sie die Häufigkeit, mit der sie am Tag genutzt werden. Erfasst werden zudem die Strecken zwischen diesen. So ergibt sich dann eine Matrix mit der Gesamtsumme an Metern, die täglich zurückgelegt werden von den Mitarbeitern. Wählen Sie anschließend die Kombination, bei der am wenigsten unnütze Laufarbeit anfällt.