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Die 5 bedeutendsten architektonische Meisterwerke in Ungarn

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Architektonische Meisterwerke in Ungarn zentrieren sich vor allem auf das Stadtgebiet der Hauptstadt Budapest. Doch nicht nur dort finden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, sondern auch die kleineren Städte abseits der berühmten Touristenpfade besitzen zahlreiche versteckte Höhepunkte menschlicher Kreativität und Wirken. In diesem Artikel werden Sie einen Überblick über die bedeutendsten architektonischen Sehenswürdigkeiten des kleinen mitteleuropäischen Landes bekommen.

Die Ungarische Staatsoper in Budapest

Im Stadtteil Pest der ungarischen Hauptstadt befindet sich die im Stil der Neorenaissance gebaute Ungarische Staatsoper. Das Gebäude wurde 1884 erbaut und ist vor allem bekannt dafür, dass die Elemente der Neorenaissance mit Elementen des Barock im Inneren des Komplexes kombiniert wurden. Besonders prachtvoll gilt der Treppenaufgang, dessen Wände mit großflächigen Gemälden geschmückt sind und zahlreiche Ornamente und Skulpturen, die im gesamten Gebäude verteilt sind und somit ein reich geschmücktes Gesamtbild kreieren. Die Fassade des Gebäudes ist symmetrisch und mit hohen Marmorsäulen gestaltet. Hierbei fallen vor allem die Statuen der bekannten ungarischen Komponisten Franz Liszt und Ferenc Erkel auf, die in Nischen jeweils zu beiden Seiten des Portikus aufgestellt wurden.

Das Schloss Esterházy

Der Gebäudekomplex der auch unter dem Namen Schloss Fertöd bekannt ist, befindet sich im Westen Ungarns und war die ehemalige Residenz der Fürsten Esterházy. Nur einige Kilometer von der Grenze Österreichs entfernt ist es ein markantes Beispiel für den Stil des Rokoko. Die Dreiflügelanlage bildet um einen großen Hof, der mit einem reich dekorierten Springbrunnen versehen wurde, einen Halbkreis und wird von zahlreichen Wirtschaftsgebäuden eingerahmt, die im größeren Kontext einen fast vollständigen Kreis bilden. Der Mittelbau ragt dabei als Risalit etwas in den Vordergrund und bildet mit der zweiarmigen Prunktreppe den Haupteingang des Schlosses. Interessant sind auch die Innenräume des Schlosses, die mit zahlreichen Statuen und Gemälden versehen wurden. Ein besonderes Augenmerk sollten Besucher auf den hohen Festsaal richten, der mit einem großen Kronleuchter geschmückt wird und an dessen Decke sich eine großflächige Deckenbemalung befindet. Das Schloss wurde 1766 fertiggestellt und durfte nachfolgend zahlreiche Besitzerwechsel miterleben, da vor allem der Unterhalt des Schlosses manchen Besitzer in finanzielle Schwierigkeiten brachte.

Das Parlamentsgebäude in Budapest

Das neugotische Gebäude an dem Ufer der Donau ist wohl das bekannteste Bauwerk Ungarns. Der riesige Gebäudekomplex ist 268 Meter lang und besitzt eine Höhe von 96 Metern und zählt somit zu den höchsten Gebäuden von Budapest. Die inneren Räume wurden im klassizistischen Stil ausgeschmückt und mit zahlreichen Gemälden versehen. Das Gebäude wurde 1904 fertiggestellt und sollte den Londoner Palace of Westminster in Größe und Aufbau nachahmen. Der Architekt Imre Steindl durfte sein Werk allerdings niemals zu Gesicht bekommen, da er vor der Fertigstellung erblindete. Noch heute befindet sich in dem Gebäude das ungarische Parlament und die gesamte Regierung des Landes. Außerdem befinden sich innerhalb der Anlage im großen Kuppelsaal die Stephanskrone, die ehemalige Krone der ungarischen Könige und die Reichsinsignien.

Sankt-Adalbert-Kathedrale

Mit einhundert Metern Höhe ist die Sankt-Adalbert-Kathedrale einer der größten Kirchenbauten der Welt und die größte Kirche auf dem ungarischen Staatsgebiet. An dem Ort der heutigen Kathedrale befand sich ein Vorgängerbau, der auf zahlreichen Eroberungszügen, zum Beispiel der Osmanen, derart zerstört worden war und an seine Kapazitätsgrenzen kam, sodass der Erzbischof Alexander Rudnay den Bau eines neuen größeren Doms vorschlug. Dieser wurde dann mit einiger Verspätung unter dem Kardinal Simor 1869 vollendet. Heute ist die Kathedrale vor allem für die große Kuppel auf dem Säulentambour und den langgestreckten Grundriss bekannt. Die Saalkirche wird hierbei von zahlreichen Kapellen und Sälen ergänzt und durch einen repräsentativen Portikus geschmückt.

Die Széchenyi-Kettenbrücke in Budapest

Die von weitem erkennbare Hängebrücke verbindet die beiden Stadtteile von Budapest miteinander und ist der Hauptverkehrsweg, um von dem lebendigen Pest zu dem ruhigeren Buda zu gelangen. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 375 Metern und wurde 1849 eröffnet. Der britische Ingenieur William Tierney Clark erhielt den Auftrag für den Bau der Brücke und plante einen Brückenbau mit zwei Pylonen die dabei 202 Meter entfernt stehen und somit lange Zeit eine der weitesten Überbrückungen der Welt darstellten. Das gesamte Bauwerk folgt dem Stil des Klassizismus und nimmt zahlreiche antike Formen auf, wie den Durchfahrten der Pylonen, die Triumphbögen ähneln und mit zahlreichen Statuen ergänzt wurden. Die Brücke ist 6,50 Meter breit und die Eisenkonstruktion der Ketten ungefähr 2000 Tonnen schwer. Heute führt eine zweispurige Straße über die Brücke und wird tagtäglich von tausenden Autos überquert.

Architektonische Meisterwerke in Ungarn sind an zahlreichen Orten zu finden und können in ihrer Vielzahl kaum in einem Artikel beschrieben werden. Auch wenn Ungarn noch nicht auf der Weltkarte der Architektur zu finden ist, besitzt es doch eine reiche Geschichte und wird oftmals übersehen. Betrachtet man die Breite der zu findenden architektonischen Epochen ergibt sich ein interessantes Bild für Kunstkenner und Touristen, die sich auch abseits der Hauptstadt bewegen möchten. Vor allem die über die gesamte Staatsfläche verteilten Schlossanlagen der ehemaligen ungarischen Fürsten und Könige ist hierbei zu erwähnen, die in ihrer Pracht einzigartig sind. Dies gilt ebenfalls für die vielen Kirchen und Kathedralen.