Skip to content

Die 5 bedeutendsten architektonische Meisterwerke in Spanien

Loading

Spanien ist eines der beliebtesten Reiseländer Europas, insbesondere auch für Studenten der Architektur. Nirgends sonst sind derart außergewöhnliche architektonische Meisterwerke aus so vielen Baustilen zu finden, wie eben auf der iberischen Halbinsel. Von Málaga bis Madrid und von Bilbao bis Barcelona ist Architektur als Kunst aus mehreren Jahrhunderten zu bestaunen.

Das meistbesuchte Bauwerk Europas: die Alhambra

Das international berühmteste architektonische Meisterwerk in Spanien und zeitgleich in Europa die am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit, ist die Alhambra in Granada. Diese Wehranlage thront auf dem Sabikah-Hügel, von wo aus die gesamte Stadt zu überblicken ist. An der breitesten Stelle misst die Burg gut 220 Meter und sie ist bis zu 740 Meter lang. Dies allein macht die Alhambra nicht so außergewöhnlich, obwohl die gewaltigen Ausmaße in der Tat beeindrucken. Es ist die Liebe zum Detail, mit der die Baumeister der Mauren die Residenz ihrer Kalifen ausgestaltet haben. In der Alhambra werden reich mit Ornamenten verzierte Säulengänge zum Portal für eine Zeitreise ins Märchen von Tausendundeiner Nacht.
Im 8. Jahrhundert errichtet, wurde die Wehranlage nach den rötlichen Mauern und Türmen benannt, die die Zitadelle umgeben. Al-qal’a al-hamra bedeutet auf Arabisch rotes Fort. Dieses ist der einzige königliche Sitz aus der Zeit des islamischen goldenen Zeitalters und ein Beweis der unvorstellbaren Macht der damaligen Nasriden-Dynastie, dem letzten islamischen Königreich in Westeuropa. 1984 wurde die Alhambra zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Córdobas muslimisches Erbe: die Mezquita-Kathedrale

Ursprünglich war dieses Bauwerk eine Große Moschee und lange Zeit die größte weltweit. Heute als Mezquita-Catedral bekannt, ist dieses eines der ältesten Bauwerke aus der Zeit, als die Muslime Ende des 8. Jahrhunderts die iberische Halbinsel beherrschten, auch Portugal und Teile Südfrankreichs.
Die Mezquita-Kathedrale ist überaus komplex. Historiker glauben, dass es an dieser Stelle zuerst einen Tempel für den römischen Gott Janus gab. Dieser wurde durch die Westgoten 572 in eine Kirche umgewandelt. Anschließend wurde diese Kirche in eine Moschee umgewandelt und von der ersten islamischen Dynastie vollständig wieder aufgebaut.
Über zweihundert Jahre wurde die Mezquita-Kathedrale umgebaut und erweitert. Die Gebetshalle ist mit über 900 Säulen einzigartig. Übrigens wurden dazu Säulen von Tempeln und offiziellen Gebäuden der zuvor herrschenden Römer recycelt. Überdies wurden Teile des gotischen Baustils der Westgoten übernommen, mit arabischer Architektur kombiniert und mit islamischer Symbolik angereichert, was die Mezquita-Kathedrale absolut einzigartig macht.

Exzentrisch: das Guggenheim-Museum Bilbao

Wer nicht glauben will, dass ein einzelnes Bauwerk eine Stadt verändern kann, der muss sich in Bilbao eines Besseren belehren lassen.
Das Guggenheim-Museum verwandelte die dahinsiechende Industriestadt Bilbao in eine kulturelle Metropole. Das von Frank Gehry entworfene Gebäude ist heute das Wahrzeichen der Stadt.
Bilbao liegt im Norden Spaniens am Golf von Biskaya. Vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre war es der wichtigste industrielle Seehafen im Baskenland. Mit seinem strategischen Zugang zum Meer boomte die Wirtschaft von Bilbao – basierend auf dem Schiffbau sowie der Kohle- und Stahlproduktion.
Die Industrie hat sich jedoch nicht schnell genug an veränderte technische Standards angepasst. Die veralteten Werften und Fabriken mussten schließen. Fabrikgebäude und Eisenhütten wurden aufgegeben.
In diesem Zusammenhang waren leidenschaftliche Kunstliebhaber eher eine Seltenheit in Bilbao, weshalb es zunächst wie ein schlechter Witz klang, als Pläne für den Bau des ehrgeizigen Kulturprojekts enthüllt wurden. Titan, Sandstein und Glas – das Guggenheim-Museum in Bilbao wurde 1997 nach nur vierjähriger Bauzeit eröffnet. Das Museum am Ufer des Nervion River ist zum Wahrzeichen der baskischen Stadt geworden und lockt jährlich über eine Millionen Besucher an. Diese kommen wegen der Kunst, aber auch um das architektonische Meisterwerk Gehrys zu bewundern, das weder gerade Linien noch Ecken kennt.

Übernachten im einem Kunstwerk: das W-Hotel Barcelona

Das gemütliche Hafenviertel La Barceloneta ist der Standort eines der wohl extravagantesten Hotels Europas. Der avantgardistische Glasbau mit seinen 99 Meter hoch in den Himmel ragenden Glasfassaden gilt als das moderne Wahrzeichen Barcelonas. Ricardo Bofill verwirklichte mit diesem fulminanten Bauwerk seine Vision, eine Stadt, das Meer und den Himmel in einem Gebäude zu vereinigen. Dies ist dem Architekten zweifellos gelungen, denn durch eine geschickte architektonische Aufteilung der Glasfronten am W-Hotel Barcelona spiegeln sich alle drei in der Fassade. Dabei entstehen Farbspiele, die sich permanent ändern und sich niemals wiederholen.

Sie ist ein Wunder der Architektur: die Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família

Als 1882 der Grundstein zur Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família gelegt wurde, rechnete niemand mit einer Gesamtbauzeit von nahezu zwei Jahrhunderten. Bereits ein Jahr nach Baubeginn übernahm der katalanische Architekt Antoni Gaudí die Leitung des Projekts. Gaudí, bekannt für seine einzigartige Interpretation der Modernista-Bewegung, verschrottete die ursprünglichen neugotischen Pläne und tauschte sie gegen eine großartige Vision aus, wie sie die Welt noch nie zuvor hatte gesehen.

Gaudí arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 1926 kontinuierlich an seinem architektonischen Meisterwerk in Barcelona. Zu diesem Zeitpunkt waren schätzungsweise erst 25 Prozent des gesamten Entwurfs einschließlich der Krypta, der Apsiswände, eines Portals und eines Turms fertig. Seitdem haben eine Reihe von Architekten versucht, sein Erbe fortzusetzen. Es überrascht nicht, dass die Fortschritte beim Bau der Sagrada Família in den letzten mehr als 130 Jahren einige Rückschläge erlitten haben. So führte vor allem der Vandalismus 1936 nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs zur Zerstörung vieler Modelle von Gaudí.
Nach Fertigstellung wird die Kirche aus drei Hauptfassaden bestehen, von denen zwei – die Passionsfassade und die Krippenfassade – bereits fertiggestellt wurden. An der Glory-Fassade wird derzeit noch gearbeitet. Ein Großteil der reich verzierten Krippenfassade wurde von Gaudí selbst fertiggestellt.
Das Innere der Kirche wird durch Säulen definiert, die sich wie Äste zur Decke erstrecken. Gaudís Pläne sahen auch 18 Türme vor, von denen acht bereits fertig sind. Nach dem Bau wird der höchste Turm, der Jesus Christus symbolisiert, den Platz der Sagrada Família als höchstes Kirchengebäude der Welt sichern. Einen der vorderen Ränge belegt der Sakralbau bereits in der Liste: architektonische Meisterwerke in Spanien!
Das Fertigstellungsdatum der Sagrada Família wäre für 2026 wünschenswert, passend zum hundertsten Todestag von Gaudí. Es ist aber wahrscheinlicher, dass der Bau bis in die 2040er Jahre fortgesetzt wird. Obwohl die Kirche noch unvollständig ist, werden jedes Jahr knapp drei Millionen Besucher gezählt.