Skip to content

Die 5 bedeutendsten architektonische Meisterwerke in der Schweiz

Loading

 

Die Schweiz ist für ihre beeindruckende Alpenlandschaft, das glasklare Wasser der Seen und authentische Regionen bekannt. Darüber hinaus gibt es viele architektonische Meisterwerke in der Schweiz. Für jede in der europäischen Baukultur bedeutende Strömung lassen sich Beispiele finden. Neben historischen Gemäuern sind es die modernen Bauwerke des 20. und 21. Jahrhunderts, die zu einer Erkundigung einladen.

Schloss Chillon im Genfersee

Das meistbesuchte historische Gebäude der Schweiz, das Schloss Chillon, befindet sich auf einer Felseninsel im Genfersee, nur etwa 10 Meter vom Ufer entfernt. Strategisch ausgezeichnet in der Nähe der wichtigen Handelswege, Pässe und Grenzen gelegen, ist die Insel seit der Bronzezeit bewohnt. Die im Mittelalter als Zollstation errichtete Burg ist im 12. Jahrhundert in den Besitz des Hauses Savoyen gelangt und wird zu einer Schlossresidenz umgebaut. Die umfangreichen Um- und Ausbauten gehen auf die Initiative von Thomas I. von Savoyen (1189.1233) zurück. Nachdem ein Eroberungsversuch der Berner im 15. Jahrhundert noch abgewehrt wird, geht das Schloss 1536 in den Besitz der Berner über. 1798 wird der Kanton Waadt ohne vorherige Kampfhandlung Eigentümer des Schlosses und ist es bis heute. Zahlreiche Höfe, Wehrgänge, repräsentierende Säle, private Wohnräume mit antiken Kaminen, Kerker und Türme laden die Besucher zum Erkunden ein. Wenn Sie durch die Gemäuer schreiten, wandeln Sie praktisch doppelt auf historischen Spuren. Schon auf Rousseau und die Künstler der Romantik, darunter Victor Hugo und Lord Byron, übte das Schloss Chillon und seine malerische Lage eine große Anziehungskraft aus. ‚The Prisoner of Chillon‘ gilt als eines der schönsten Gedichte von Lord Byron, das von dem malerischen Ort und seinen Geschichten inspiriert wurde.

Das Wahrzeichen von Luzern

Eine weitere sehr beliebte historische Sehenswürdigkeit ist die Kapellbrücke in Luzern. Sie ist die älteste überdachte Holzbrücke in Europa. Mit ihren knapp 203 Metern Länge ist sie nur 1,80 Meter kürzer als die längste Brücke dieser Art auf dem Kontinent. Die Brücke verbindet Luzerns Altstadt mit der Neustadt. Im 14. Jahrhundert als Teil der städtischen Befestigungsanlage errichtet, erhält die Brücke ihren Namen von der benachbarten St. Peters-Kapelle. Ursprünglich war die Kapellbrücke um etwa 75 Meter länger. Durch die Auffüllung des Ufers wurde dieser Teil im Jahr 1835 nicht mehr benötigt und abgebrochen. Berühmt ist das Bauwerk durch die im 17. Jahrhundert angebrachten Bilder in den Giebelflächen. Die insgesamt 111 Tafeln zeigen Szenen aus der Luzerner und Schweizer Geschichte, darunter Auszüge aus der Biografie des Stadtpatrons St. Leodegar und des Heiligen Mauritius, dem schweizerischen Schutzpatron. Bedauerlicherweise wurden einige der Bilder sowie Teile der Brücke bei einem Brand im Jahr 1993 zerstört. Bereits ein Jahr später sind die Schäden beseitigt. Die Kunstwerke können zum Teil durch zuvor ausgelagerte Bilder ersetzt werden.

UNESCO Welterbe

Insgesamt 9 Bauwerke in der Schweiz sind als UNESCO Welterbe ausgewiesen. Darunter der Stiftsbezirk St. Gallen, der seit 1983 diese Auszeichnung trägt. Die zwischen 1755 und 1766 erbaute Stiftskirche gilt als einer der letzten in spätbarocker Bauweise ausgeführten monumentalen Sakralbauten. Die Anlage geht zurück auf die im Jahr 612 errichtete Einsiedelei des irischen Wandermönches Gallus. Mittelbau, Rotunde und die beiden Türme der Kathedrale sind reich ausgeschmückt, während die westliche und östliche Fassade in ihrer Gestaltung nüchtern anmuten. Der Innenraum ist mit religiösen Szenen vor einem himmlischen Hintergrund ausgestaltet. Zahlreiche malachitgrüne Stuckaturen und das einfallende Licht erzeugen ein glanzvolles Ambiente. Das aus 84 Sitzen bestehende Chorgestühl ist reichlich mit Schnitzereien verziert und verdient besondere Beachtung. Werfen Sie außerdem einen Blick in die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv. Hier wird die erlesene Sammlung frühmittelalterlicher Handschriften aufbewahrt und den interessierten Besuchern in einem außergewöhnlichen Ambiente zugänglich gemacht.

Meisterliches der Moderne

Beginnend im frühen 20. Jahrhundert sind es Schweizer Architekten, die ihre visionären Architekturen im Land und darüber hinaus auf der ganzen Welt verwirklichen. Namen wie Le Corbusier, Max Frisch, Peter Zumthor, Mario Botta, das Duo Herzog & de Meuron und andere verantworten gewagte und außergewöhnliche Bauwerke in einer Dichte, die einzigartig ist.

Die Therme Vals des Architekten Peter Zumthor ist ein Beispiel für die Virtuosität der Gestaltung. Das 1996 eröffnete Gebäude steht an der Stelle, wo Graubündens einzige Thermalmineralquelle aus dem Boden sprießt. Aus einheimischem Quarzit erstellt, ist der Bau von schlichter Eleganz und zeitloser Qualität. Der Besuch der Therme bietet gleich doppelten Genuss, denn Sie können sowohl die zeitgenössische Architektur als auch die Annehmlichkeiten des Thermalwassers genießen.

Etwas schwieriger kommen Sie in den Genuss des nachfolgend vorgestellten meisterlichen Bauwerks. Die Monte Rosa Hütte liegt in den Walliser Alpen und ist nur von geübten Alpinisten und Skitourenfahrern über den Gornergletscher zu erreichen. Im Jahr 2009 errichtet, erinnert das Gebäude mit seiner silbernen Aluminiumhülle und der besonderen Formgebung an einen glitzernden Bergkristall. Studierende der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) zeichnen unter Dr. Meinrad K. Eberle für die innovative Technik und die Konstruktion verantwortlich. Energetisch größtenteils autark und mit einem rezyklierenden Abwassersystem ausgestattet, dient das Gebäude als Forschungsobjekt für die Bereiche Energie und Gebäudetechnik. In ihrer Hauptnutzung bietet die Monte Rosa Hütte Platz für 120 Übernachtungsgäste in 2883 Metern Höhe.

Architektonische Meisterwerke in der Schweiz zeichnen sich vielleicht nicht durch Superlative wie das teuerste, das größte oder das bedeutendste aus. Sie bestechen durch ihre durchgängig hohe Qualität vor attraktivem Panorama und tragen zurecht zum Ruf des Landes als größtes Freilichtmuseum bei.