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Was ist eigentlich Akustik-Design?

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Akustik Design beschreibt das Bestreben und die Bemühungen, einem Produkt einen einzigartigen und in den meisten Fällen angenehmen Klang zu verleihen. So arbeiten Autobauer daran, einem Fahrzeug beim Zuschlagen der Autotür einen für den jeweiligen Fahrzeugtyp passenden Sound zu verpassen. Auch die Geräusche, die bei der Bedienung von Elektro- oder Haushaltsgeräten entstehen (z. B. das Klicken von Schaltern oder Tasten), werden nicht dem Zufall überlassen. Sogar das Geräusch beim Verzehr von Lebensmitteln oder dem Öffnen der Verpackung wird von Akustikfachleuten designt.

In der Architketur wird mittels Akustik Design versucht, einem Raum einen speziellen klanglichen Charakter zu geben. Hierzu werden z. B. Absorber und Dämmstoffe, die in bestimmten Frequenzbereichen den Schall besonders gut dämmen oder auch reflektieren, gezielt ausgewählt und platziert. Wirksames Akustik Design wirkt auf Menschen zwar unterschwellig, steigert aber dennoch die Qualität eines Raumes.

Akustik-Design in der Architektur

In der heutigen Architektur sind als Baumaterialien meist Beton und Glas anzutreffen. Diese Stoffe sollen in der Baugestaltung eine möglichst ausdrucksstarke Ästhetik vermitteln. Höchste Formbarkeit soll die gleichzeitige Reduktion auf die wichtigsten Eigenschaften der Materialien miteinander verbinden. Durch zusätzliche Lichtgestaltung entsteht ein Lebensraum für ein angenehmes Wohnen und Arbeiten.

Doch was ist mit der Akustik eines Raumes? Durch den vermehrten Einsatz von Glas, Beton und weiteren schallreflektierenden Oberflächen entsteht für die Architekten ein großes Problem: Es entstehen Beeinträchtigungen, die die raumakustischen Eigenschaften betreffen. Der Raum weist hohe Nachhallzeiten und eine spürbare akustische Schärfe auf. So kennen wir alle den typisch harten „Badezimmer-Sound“. Insbesondere große Säle oder Kirchenräume werden von vielen Menschen als ermüdend erlebt, wenn Musik und Sprache im Raumhall bis zur Unverständlichkeit verschwimmen.

Hier gilt es in der Architektur, einen Grat zwischen ansprechender Ästhetik mit raumakustischen Qualitätsansprüchen zu überwinden. Hier stellen sich folgende Fragen:

  • Welche Bodenbeläge oder Vorhänge werden für eine gute Akustik benötigt?
  • Welche unsichtbaren baulichen Maßnahmen können umgesetzt werden?
  • Welche Oberflächen sind in welchem Rahmen mindestens erforderlich?

Der Idealzustand, der erreicht werden soll, lautet meist: Bestmögliche raumakustische Qualität mit möglichst wenigen und nicht sichtbaren Maßnahmen zu erzielen.

Raumakustik

Sowohl im öffentlichen Raum und im Arbeitsumfeld als auch in der privaten Wohnumgebung fördert eine angenehme akustische Atmosphäre die Lebensqualität. Alle Elemente, die zu einer Verbesserung der Akustik im Raum beitragen, vereint die Eigenschaft, dass aufgrund eines schallschluckenden Materials und der Beschaffenheit der Oberfläche die Schallwellen des Raumes aufgenommen werden. Somit wird der Schall nicht oder zumindest weniger in den Raum reflektiert, wodurch sich die Nachhallzeit verringert. Durch diese Methode verbessert sich das akustische Raumklima und es wird für einen angenehmen Geräuschpegel gesorgt.

Eine wesentliche Kenngröße in der Raumakustik ist als Nachhallzeit bekannt. Sie beschreibt den Zeitraum, in dem die Lautstärke eines Schallereignisses um 60 dB abgenommen hat, also den eintausendsten Teil des auslösenden Schalldruckpegels. Die Nachhallzeit wird in bestimmten Frequenzbändern gemessen, die das menschliche Ohr besonders gut wahrnehmen. Üblich sind hier Werte zwischen 500 und 1000 Hz.

Eine weitere Kenngröße bei der Gestaltung der Akustik eines Raumes ist die Sprachverständlichkeit. Diese muss nicht zwangsläufig mit der Nachhallzeit einhergehen. So werden etwa Büroräume, Schalterhallen, Callcenter und auch Räume im Gesundheitswesen akustisch über die Sprachverständlichkeit qualifiziert. Eine zu trockene Akustik (wie im Extremfall der „schalltote Raum“ in einem Tonstudio) kann hier kontraproduktiv wirken, da hier neben dem Schall des Raumhalls auch der gewünschte Schall gedämpft wird, was nicht zur Sprachverständlichkeit beiträgt. Aus diesem Grund ist die Anordnung und Menge von schalldämmenden Flächen für das akustische Umfeld und das Hörempfinden von essenzieller Wichtigkeit.

Akustik-Design im Produktdesign

Der Begriff des Akustikdesigns stammt ursprünglich aus der Automobilindustrie. Wie eingangs bereits erwähnt, kümmern sich Akustikdesigner z. B. um das Geräusch beim Schließen einer Autotür. So sollte bei einem Pkw der gehobenen Preisklasse das Türenzuschlagen nicht nach Blech klingen. Aber etwa auch das Klicken des Blinkers hat bei jeder Fahrzeugmarke einen ganz eigenen Sound, der nicht dem Zufall überlassen wird. Und viele Menschen erkennen ein Auto an seiner Hupe – der etwas quäkige Klang einer Fiat-Autohupe klingt ganz anders als die dröhnende Mehrklanghupe von Mercedes. Hier wird u. a. darauf geachtet, dass der Dreiklang möglichst disharmonisch klingt. Hinzu kommen Elemente der Soundgestaltung des Motorengeräuschs. Formung und Anordnung von Schalldämpfern und Auspufftöpfen spielen hier eine maßgebliche Rolle.

Auch bei der Verpackung von Lebens- und Genussmitteln kommt Akustikdesign zum Einsatz. Denken Sie nur an das Geräusch beim Aufreißen einer Kartoffelchips-Tüte. Produktdesigner gehen davon aus, dass alle Geräusche, die ein Produkt bei seiner Anwendung erzeugen, eine maßgebliche Rolle bei der Kaufentscheidung spielen und deshalb bewusst gestaltet werden sollen. Dabei konzentriert sich eine Produktdesign Agentur auf die Eigenschaften der Materialien: Hohlräume, Oberflächenbeschaffenheit, Flächen, Volumina usw.

Akustische Gestaltung

Bei der Planung von Wohnräumen kommen vielfältige Elemente zum Einsatz, die die Akustik des Raumes spürbar verbessern können. Einige sollen im Folgenden näher beschrieben werden.

Akustiksegel

Deckensegel, die den Schall im Raum absorbieren, reduzieren den Nachhall deutlich und verbessern dadurch die Raumakustik. Somit können mit Akustiksegeln eine angenehme Klang- und Raumatmosphäre geschaffen werden. Hinzu kommt, dass moderne Deckensegel für eine interessante Raumgestaltung sorgen. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen, Größen und Farben und sorgen als schwebende Elemente für einen räumlichen Blickpunkt.

Wandpaneele

Wandpaneele wirken nicht nur für eine Verbesserung der Raumakustik, sondern auch schallisolierend. Dadurch wird der Schall in Richtung der Räume jenseits der Wand gut abgeschirmt. Die Konstruktion von 3D-Wandpaneelen setzt in modern gestalteten Wohnräumen auch in optischer Hinsicht angenehme Akzente. Sie sind in vielen, mitunter recht extravaganten Designs erhältlich und fügen sich in nahezu jede Wohnumgebung passend ein.

Akustik-Leuchten

Sogar Lampen können zur Verbesserung der Raumakustik beitragen. Akustikleuchter sind zeitgemäße Schallabsorber, die – ähnlich wie die Akustiksegel – den auftretenden Schall direkt an der Quelle absorbieren. Dadurch wird durch Reflexionen entstehender, unangenehmer Hall vermieden. Auf diese Weise entsteht eine entspannte Wohnumgebung mit gedämpfter Akustik. Darüber hinaus sind solche Akustikleuchten ein echter Blickfänger für den Raum. Es sind vielfältige Lampenformen verfügbar, seien es abstrakte 3D-Objekte oder textilbespannte Lampen für eine betont wohnliche Umgebung. Je nach Bedarf strahlen die Leuchten ihr Licht direkt nach unten ab oder streuen warmweißes Licht in alle Richtungen. Auch schalldämpfende Stehleuchten sind auf dem Markt erhältlich.

Akustik-Raumteiler

In größeren Büroumgebungen werden gerne mobile Stellwände platziert, die gezielt den Schall sowohl im eigenen Umfeld als auch aus der Nachbarumgebung absorbieren. Aber auch in den privaten vier Wänden können diese für eine angenehme akustische Umgebung sorgen. Ob in größeren Lofts oder kompakten Einraum-Wohnungen – Akustik-Raumteiler sind universell einsetzbar.

Fazit

Die Akustik spielt in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Daher ist es wichtig, unser Hörumfeld bewusst und gezielt zu steuern und unvermeidbare Lärmbelastungen, die immer in irgendeiner Form vorhanden sind, zu minimieren und akustische Ruhezonen zu schaffen. Dabei geht es nicht so sehr um die „absolute Stille“, sondern um ein angenehmes und ermüdungsfreies Wahrnehmen akustischer Ereignisse, die durch unerwünschten Raumhall so wenig wie möglich verfälscht wird. Mit Raumelementen wie Akustikleuchten oder Deckensegeln kann die Wohn- und Arbeitsatmosphäre spürbar verbessert werden. Und dies in gleich mehrfacher Hinsicht, denn sie sorgen für neue Ausstattungsmöglichkeiten, um auch in ungemütlichen große Räumlichkeiten einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen.