Die Definition Wochenendhaus beinhaltet ein Gebäude, das für einen zeitweiligen Aufenthalt zur Erholung von einer bestimmten Personengruppe genutzt wird. In der Regel handelt es sich bei der Personengruppe um die Familie. Wochenendhäuser werden in landschaftlich reizvollen, im Bebauungsplan festgelegten Gebieten errichtet. Dauernutzung und Vermietung von Wochenendhäusern sind nicht gestattet.
Wissenswertes zum Wochenendhaus
Sie wünschen sich ein Wochenendhaus an einem See inmitten einer natürlichen Umgebung, einen Ort, an dem Sie mit Ihrer Familie die freien Tage und auch einen Urlaub verbringen möchten? In Deutschland gibt es die Wochenendhäuser gewöhnlich in Wochenendhaus-Siedlungen. Diese Areale sind eigens in den Bebauungsplänen als Sondergebiete, ähnlich wie Sportanlagen und dergleichen, ausgezeichnet. Große Ansprüche an besonderen Komfort können Sie an das kleine Haus nicht stellen. Die Bauvorschriften sind weniger anspruchsvoll als für ein Haus zum dauerhaften Wohnen. Im Durchschnitt ist für die Häuser eine Größe von ca. 40 bis 60 m² vorgeschrieben. Daher sind sie auch entschieden günstiger. Die Preise liegen, je nach Lage der Siedlung, zwischen 200 Euro und etwas mehr als 300 Euro. Das ist ein Rahmen, der Ihnen vielleicht erschwinglich erscheint. Sie können auch ein kleines Grundstück mit dem Wochenendhaus pachten. Im Unterschied zu einem Schrebergarten müssen Sie für das Haus die Zweitwohnungssteuer entrichten. Der Kauf vom Wochenendhaus ist daran gebunden, dass Sie einen ersten Wohnsitz nachweisen. Als Ersatz für die Wohnung dürfen Sie das Häuschen allerdings nicht nutzen. In Streitfällen haben Gerichte mit Verweis auf die Baunutzungsverordnung eindeutig gegen eine solche Nutzung entschieden. In der Regel sind Wochenendhäuser nicht für den Aufenthalt im Winter ausgestattet. Es gibt allerdings verschiedene Beispiele, dass für Wochenendhäuser bzw. entsprechende Siedlungen eine Umnutzung vorgenommen wurden, bei der die Häuser in fest bewohnbare Gebäude umgewandelt wurden.
Ist eine Vermietung für das Wochenendhaus möglich?
Sie besitzen ein Wochenendhaus in schöner Lage, das Sie gern und ausgiebig mit der Familie für den Aufenthalt in natürlicher Umgebung nutzen. Allerdings möchten Sie dort nicht alle langen Wochenenden und Urlaube verbringen, sondern auch einmal neue Umgebungen kennenlernen, im Ausland Urlaub machen? Sie rechnen sich aus, dass eine Ferienvermietung auch ein gutes Geschäft wäre. Das ist aber nicht zulässig. Durch die baugesetzliche Definition Wochenendhaus ist ausdrücklich festgelegt, dass ein Wochenendhaus lediglich dem zeitweiligen Aufenthalt zur Erholung durch eine bestimmte Personengruppe vorgesehen ist. Sie können Ihre Familie als berechtigte Personengruppe natürlich um einen Freund, eine Freundin erweitern, allerdings ohne für diese Nutzung eine übliche Ferienhausmiete zu berechnen. Natürlich darf das Haus auch nicht für Ferienaufenthalte inseriert werden.
Zwischen der Definition Wochenendhaus und der Definition Ferienhaus gibt es gravierende Unterschiede. Das Ferienhaus ist ein Gebäude, dass sich an modernen Wohnstandards orientiert. Der Aufenthalt in einem Ferienhaus ist nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden. Sie können ein Ferienhaus später beispielsweise als Alterswohnsitz nutzen. Der Bau unterliegt allen üblichen Bauvorschriften für Wohngebäude. Ferienhäuser und Ferienwohnungen können Sie auch in Städten kaufen. Ihnen obliegen für das Ferienhaus auch alle Pflichten eines Hauseigentümers. Entsprechend höher sind die Kaufpreise, die sich am üblichen Marktwert gleichwertiger Wohngebäude orientieren. Es gibt keine Vorschriften über die Größe von einem Ferienhaus. Einkünfte der Vermietung werden entsprechend höher besteuert. Das sehr günstige Wochenendhaus müssen Sie natürlich ebenfalls vorschriftsmäßig in Ordnung halten. Sanierungen und Modernisierungen, die es in die Nähe von dauerhaft bewohnbaren Häusern rücken, dürfen allerdings nicht ohne besondere Genehmigung vorgenommen werden. Gleich ist lediglich, dass beide Häuser als Zweitwohnsitz gelten.
Vorteile und Nachteile von einem Wochenendhaus
Vor dem Kauf oder der Pacht eines Wochenendhauses sollten Sie sehr gut die Umgebung ansehen. Gefällt Ihnen diese Landschaft so gut, dass Sie dort sehr häufig Ihre Freizeit und einen Urlaub verbringen möchten? Wie sehen die Auflagen durch die örtliche Baubehörde für die Nutzung detailliert aus? Ein Vorteil ist natürlich, dass Sie zukünftig Kurzreisen aufs Land oder ans Meer nicht mehr von langer Hand planen müssen. Ist das Häuschen bezahlt, kostet der Aufenthalt dort nichts. Sie können das Haus individuell einrichten, brauchen weniger Gepäck, da Sie z.B. Sportgeräte für die Freizeit, Regenkleidung und vieles mehr einfach im Haus verstauen können. Sie sind an einem Ort, an dem andere für viel Geld Urlaub machen, im eigenen Wochenendhaus zu Hause. Aber es gibt natürlich auch Nachteile, die Sie bei der Entscheidungsfindung nicht vergessen sollten. Kommt es zu einer Umnutzung der Wochenendhaus-Siedlung, müssen Sie Ihren kleinen Feriensitz aufgeben. Auf die Erstellung von neuen Bebauungsplänen haben Sie faktisch so gut wie keinen Einfluss. Aufgrund der Bauvorschriften nach der Definition Wochenendhaus müssen Sie sich mit recht wenig Raum begnügen. Immerhin wurde beim Bau der Häuser davon ausgegangen, dass sich die Erholungssuchenden meist im Freien aufhalten werden. Auf manchen gewohnten Komfort müssen Sie im Wochenendhaus verzichten.
Dennoch: Das kleine Wochenendhaus in einer Urlaubsgegend, vielleicht in Strandnähe am Meer oder an einem See, ist für gestresste Städter ein schöner Ort, um sich zu erholen, die Natur zu genießen und zu entspannen. Die vorteilhaften Preise sind natürlich auch verlockend. Sehen Sie sich ruhig verschiedene Wochenendsiedlungen an, bevor Sie sich endgültig entscheiden. Die Suche kann allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, denn die Häuser werden von den Besitzern gewöhnlich über sehr viele Jahre genutzt und oft erst aus Altersgründen aufgegeben. Die eigenen vier Wände in einem schönen Feriengebiet können eine vorteilhafte Alternative zum teuren Kurz- oder Jahresurlaub sein.
