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Definition eines Blockhauses inklusive Praxisbeispielen

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Eine Blockhütte oder ein Blockhaus ist ein Gebäude, das in Blockbauweise errichtet wurde. Die Wände mit Baumstämmen übereinanderliegend gebaut. Die Stämme können roh, bearbeitet oder behandelt sein. Neben der traditionellen Bauweise, werden heutzutage Blockhäuser vorgefertigt aufgestellt. Die Basis besteht nach wie vor aus Holzstämmen. Blockhäuser sehen je nach Region und Land unterschiedlich aus. Das Raumklima und die Atmosphäre sind unbezahlbar.

Die Blockbauweise – heimelige Atmosphäre und bestes Raumklima!

Die ersten Blockhäuser finden sich laut den Archäologen des Federseebeckens bereits 2.505 v. Chr. in den Siedlungen Täschenwiesen und Alleshausen-Grundwiesen am Federsee. Die alte Bauweise unterscheidet sich von der modernen Version durch Ständer, zwischen denen die Baumstämme geschichtet wurden. Das Umgebindehaus ist die Weiterentwicklung des Blockhauses.

Das Naturmaterial Holz vermittelt ein angenehmes Wohngefühl. Es ist sowohl nachhaltig, robust, widerstandsfähig als auch umweltfreundlich. Darüber hinaus handelt es sich dabei um eines der vielseitigsten Materialien weltweit. Gerade deswegen zählt Holz zu den auf der Welt meist verwendeten Baumaterialien. In Europa hält es vor allem die Kälte, Schnee und Eis fern. In Zeiten des Klimawechsels sorgt es für wohltuenden Schatten und Kühle während der heißen Tage, die in den letzten Jahren verstärkt zugenommen haben. Darüber hinaus ist Holz bei guter Verarbeitung und Pflege wartungsarm. Die ersten Ausbesserungsarbeiten sind meistens erst nach Jahrhunderten fällig.

Einfache, effektive Bauweise sichert bestes Raumklima und modernen Umweltschutz – und das seit ca. 2.500 v. Chr.!

Weltweit stehen die unterschiedlichsten Techniken zur Verfügung. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen durch:

Die Vorbereitung der Stämme,
Die Schichtung der Baumstämme,
Die Ausführung an den Ecken und Kanten,
Die Einbindung der Innenwände,
Die Verwendung der Ständer in den längeren Wänden sowie an Fenstern und Türen,
Die Längsverbindungen von Stämmen sowie
Die Aufsattelung von Sparren (Wände, Deckenbalken) mit oder ohne Pfetten.

Auch das Material spielt eine entscheidende Rolle. Holz ist nicht gleich Holz! Bei der Naturstammbauweise werden unbehauene, geschälte Stämme verwenden. Die Stämme werden beidseitig auf Wandstärke gesägt. Balken werden mit einem breiten Zimmermannsbeil in Form gehauen. Im modernen Blockhausbau werden die Stämme nach Standardmaßen vollkommen profilgesägt.

Die Verarbeitung des Materials bestimmt die Qualität und die Langlebigkeit des Blockhauses

Die maschinell zugesägten Balken können dann wie bei einem Baukasten bequem aufeinandergestapelt werden. Danach werden sie mit hölzernen großen Dübeln gesichert. Früher wurden die aufeinanderliegenden Stämme mit Leinen, Schafwolle oder Moos abgedichtet. Die behauenen oder gesägten Blockbohlen werden unten und oben mit einer Rundung (Längsnut) versehen, die das Dichtungsmaterial beherbergen. Bei industriell gefertigten Balken wird eine Dübelung durch perfekte, brandschutztaugliche Passerprofile unnötig. Dafür wird zusätzlich ein dauerelastisches Dichtband verwendet. Um die passgenaue Anpassung der Stammlagen zu erreichen, werden heutzutage größere Mengen synthetischer Dichtmasse verarbeitet. Diese werden als „Chinker“ bezeichnet.

Besondere Techniken wie der Parallelanriss (full scribing) zeigen die Vielfalt von Blockhäusern. Beim Prallelanriss wird die Kontur des unteren Stammes auf den oberen übertragen. Dafür werden spezielle Zirkel, die mit einer Wasserwaage versehen sind, benutzt. Dieser wird „Scriber“ genannt und wird auch zur Ausarbeitung der Ecken verwendet.

Kein anderes Bauteil wird so unterschiedlich gebaut, wie die Ecken (Schrot, das Zimmer) des Blockhauses. Die alte Bezeichnung „Zimmer“ steht für das Können sowie die Handschrift des Zimmermanns. Die Eckverbindungen können

wie ein Kamm (Verkämmung – Sattelkerbenbauart), kanadische Abweichung durch keilartige Stammoberseite,
wie ein Schwalbenschwanz (Verzinkung), Schwalbenschwanz ohne Verzinkung findet sich in Japan (Azekurazukuri),
wie ein Zierschrot, Malschrot oder Klingschrot gefertigt sein (Österreich, Bayern und Schweiz),
wie ein Enkelkattsknut (Schweden), die aus einer doppelt geschnittener Verschränkung mit konischen Zapfen versehen sind, die zur Außenseite versetzt werden, aussehen.

Blockhäuser – für Siedler die erste Wahl!

Abraham Lincoln wurde ebenfalls in einem Blockhaus in Hodgenville, Amerika geboren. Die ersten deutschen, finnischen und schwedische Siedler verwendeten diese Bautechnik als sie in Amerika ankamen. Später wurde die Blockhausbauweise von allen Neuankömmlingen verwendet. Nur die Einwanderer aus England bevorzugten die Steinbauweise. Holz stand reichlich zur Verfügung und wuchs immer wieder nach.

Das moderne Blockhaus im 21. Jahrhundert!

Die Blockbohlenbauweise wird vor allem für Fertighäuser verwendet (Konstruktionstechnik). Die Wände können dabei aus klassischen Rundstämmen als auch Vierkanthölzern bestehen. Der letzte Stand der Technik sind mehrschichtige, verleimte Einzellamellen.

Die Verwendung von Blockhäusern!

Die ersten Blockhäuser dienten als Wohnraum, Vorratshütten, Kirchen, etc. Später wurden sie je nach Schwierigkeitsgrad des Bauens nur für Wohnzwecke oder als „Abstellraum“ verwendet. Heutzutage werden Blockhäuser auch gerne als Gartenhäuser, Sauna oder sogar mehrstöckige Wohnhäuser verwendet. Vor allem in Kanada, der Schweiz und Tirol werden Blockhäuser gerne für Touristen in traditioneller Bauweise, jedoch mit vollkommen modernem „Innenleben“ ausgestattet. Da gibt es elektrischen Strom, SmartHome Technologie sowie fließendes, warmes Wasser, WLAN, etc. Heutzutage sind fast 70 % aller neuen Blockhäuser industriell gefertigt.

Warum sind Blockhäuser für Allergiker geeignet?

Durch die spezielle Blockbauweise sammelt sich weniger Staub an. Ältere Häuser riechen nicht mehr „nach Holz“ und den verwendeten Baustoffen. Das Raumklima ist optimal. Es kommt weder zu Zugluft, noch steht die Luft. Daher ist auch die Luftzirkulation ideal für Allergiker. Für Allergiker spielt es schon eine entscheidende Rolle, aus welchem Holz das Blockhaus gefertigt ist. Fichte, Kiefer und Tanne sind die in den nordischen Breiten am häufigsten vorkommenden Nadelhölzer und frisch verarbeitet für Allergiker streng zu meiden. Deshalb sollten Allergiker das Haus oder Holz unbedingt zuerst „testen“. Ältere Häuser riechen nicht mehr so stark „nach Holz“.