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Wie Verbundsicherheitsglas die Möglichkeiten in der Architektur erweitert hat

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Verbundsicherheitsglas, kurz VSG genannt, ist ein spezielles Verbundglas, welches spezielle Sicherheitsanforderungen erfüllt und daher viele neue Möglichkeiten in der Architektur mit sich gebracht hat. Heutzutage wird Verbundsicherheitsglas vor allem aus PVB-Folien produziert, doch auch weitere transparente Materialien, wie zum Beispiel Polyvinylbutyral kommen als Zwischenlagen zum Einsatz. Schon seit vielen Jahren setzt man erfolgreich in öffentlichen Gebäuden ein, um Unfälle durch splitterndes Glas zu vermeiden. In den letzten Jahren wurde es allerdings auch in den Privathaushalten immer beliebter – und das nicht ohne Grund.

Welche Vor- und Nachteile bringt Verbundsicherheitsglas mit sich?

Verbundsicherheitsglas vereint viele Vorteile in sich. Durch seine enorme Stabilität und Dicke sind mit ihm begehbare Glasflächen, die sich aus mehreren Schichten zusammensetzen, möglich. Das Glas gilt als durch- und absturzhemmend sowie durchbruch- und durchwurfhemmend, was insbesondere für den Einbruchschutz eine große Rolle spielt. Es hat eine splitterbindende Wirkung, was das Verletzungsrisiko deutlich reduziert und ist somit auch sprengwirkungshemmend. Ein Nachteil des robusten Materials ist allerdings, dass es ein vergleichsweise hohes Gewicht aufweist – andere Glasarten sind deutlich leichter als Verbundsicherheitsglas.

 

Welche Verwendungsmöglichkeiten es für Verbundsicherheitsglas in der Architektur gibt

Beim Verbundsicherheitsglas handelt es sich um Glas, welches sich aus mindestens zwei separaten Flachglasscheiben – wie zum Beispiel Spiegel- oder Fensterglas – zusammensetzt. Zwischen diesen beiden Scheiben befindet sich eine elastische, zähe Folie aus Kunststoff, welche die Scheiben miteinander verbindet bzw. sie laminiert. Diese besondere Konstruktion wird als Verbund bezeichnet.

Er gewährleistet, dass im Falle zerbrechender Scheiben die Bruchstücke nicht in tausend Splitter auf den Boden fallen, sondern an der reißfesten und klebenden Kunststofffolie verbleiben. Die Oberfläche der Scheibe bleibt weitestgehend glatt – und das Risiko, sich an Scherben zu verletzen, wird um ein Vielfaches reduziert. Sinnvoll ist der Einsatz von Verbundsicherheitsglas daher vor allem in Privathäusern mit Kindern oder Senioren, aber auch in Büro und Industrie, wo viel Glas verbaut wird und Mitarbeiter vor Verletzungen dadurch geschützt sein sollen.

Übrigens: Auch nach dem Bruch weist das verbaute Verbundsicherheitsglas noch eine gewisse Tragfähigkeit auf. Deshalb bietet sich die Verwendung von VSG dank seiner durchschlag- und bruchhemmenden Eigenschaft besonders für den Einbruchschutz an. Darüber hinaus überzeugt das Material durch eine hervorragende Energiebilanz: Es lässt sich in jedes Wärmedämmglas integrieren und kann auf diese Weise einen Dämmwert von bis zu 0,6 W/m2K bei einer Dreifachverglasung erreichen.

Es gibt allerdings noch weitere Einsatzmöglichkeiten, wie zum Beispiel als Überkopfverglasung m Wintergarten. Hier ist sogar vorgeschrieben, dass VSG-Glas aufgrund seiner guten Resttragfähigkeit verbaut werden muss. Immer öfter werden Verglasungen aus VSG auch in Fassaden oder für Brüstungen von Balkonen verwendet – die architektonischen Gestaltungmöglichkeiten sind nahezu unendlich.

Während das Glas in privaten Haushalten für Balkon- oder Terrassentüren, bodentiefe Fenster oder auch Lichtausschnitte von Innentüren zum Einsatz kommen kann, bietet es sich in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmhallen, Schulen oder Kindergärten als sichere, gefahrlose Lösung für Kinder an.

Ein funktionelles und sicheres Gestaltungselement: Verbundsicherheitsglas und seine Besonderheiten

Dem Gestaltungsspielraum von Verbundsicherheitsglas als architektonisches Element sind praktisch keinerlei Grenzen gesetzt. Auf diese Weise lassen sich eine Vielzahl technischer und optischer Möglichkeiten, die sowohl gängigen Bau- als auch Sicherheitsvorschriften entsprechen als auch optisch attraktiv sind, realisieren. Wird mit entsprechenden Folien gearbeitet, ist sogar der Einbau farbiger Verbundsicherheitsglas denkbar.

Kommt es tatsächlich zu einem Bruch der Glasscheibe, soll die Folie zwischen den Scheiben die Bruchteile zusammenhalten, so dass die Scheibe komplett im Rahmen verbleibt. Dies reduziert die Verletzungsgefahr enorm und erhält gleichzeitig auch die Resttragfähigkeit trotz Vorschädigung. Je höher die Zahl der Schichten zwischen den Scheiben ist, desto robuster und sicherer ist das Verbundsicherheitsglas. Ab einer Dicke von mehr als 25 mm handelt es sich dann um Panzerglas, wie es beispielsweise für Schaufenstern von Juwelieren zum Einsatz kommt. Auch für Fassadenverglasungen kommt Verbundsicherheitsglas in den letzten Jahren vermehrt zum Einsatz – mit steigender Tendenz.

 

Einbruchschutz beim Verbundsicherheitsglas

Verbundsicherheitsglas bietet, verglichen zum weniger sicheren Einscheibensicherheitsglas (ESG) ein höheres Maß an aktiver Sicherheit. Denn anders als ESG zerbricht es bei Zerstörung nicht in tausend kleine Scherben, sondern bleibt einfach im Rahmen. Dank seiner besonderen Konstruktion kann das Verbundsicherheitsglas äußeren Gewalteinwirkungen gut entgegenstehen und so dafür sorgen, dass Einbrecher trotz einer zerbrochenen Scheibe noch immer keinen Zutritt ins Gebäude erhalten.

Wie hoch der Widerstand von Verbundsicherheitsglas tatsächlich ist, hängt in erster Linie von der Dicke der verwendeten Folie ab und wird unter anderem durch Widerstands- bzw. Sicherheitsklassen bemessen. So bezeichnet man die Klassen von P1a bis P5a als durchwurfhemmend, während die höheren Klassen P6B bis P8B als durchbruchhemmend gelten. Bei einer Verbunddicke von mehr als 8 mm gilt das Verbundsicherheitsglas sogar als ballwurfsicher. Noch dickere Produkte können sogar durchschusshemmend sein – hierbei handelt es sich ebenfalls um Panzerglas, das beispielsweise für das Verglasen von Bankschaltern eingesetzt wird.

Wünscht man sich einen wirksamen Einbruchsschutz im Privathaushalt, dann ist eine Sicherheitsklasse ab P5a die richtige Lösung. Ein solches Glas kann den Einbrecher lange genug aufhalten, damit er viel Zeit verliert und schließlich die Flucht ergreift. Prinzipiell gilt allerdings, dass eine Einbruchhemmung nur funktionieren kann, wenn auch der Fensterrahmen eine einbruchhemmende Wirkung aufweist und mit entsprechend sicheren Beschlägen ausgestattet ist.

Weitere relevante Eigenschaften von Verbundsicherheitsglas für die Architektur

Eine kurzzeitige Erhöhung der Temperatur von nicht mehr als 80 °C sowie eine dauerhafte Temperatur von maximal 60 °C haben bei anschließender Normaltemperatur keine verändernde Wirkung auf die Eigenschaften von Verbundsicherheitsglas.

Verbundsicherheitsglas aus Spiegelglas weist bei einer Dicke von 8 mm eine Lichtdurchlässigkeit von rund 90 % auf. Bei einer gewöhnlichen Kombination hat eine transparente Zwischenbeschichtung keine Relevanz. Ist das Verbundsicherheitsglas dicker, kann sich der Wert der Lichtdurchlässigkeit allerdings auf bis zu 60 % reduzieren – dies hängt von der Dicke der verwendeten Elemente ab. Die Scheibenfarbe hängt stets von der Scheibendicke und der Anzahl der verwendeten Zwischenschichten des Glases ab.

Und: Die Verwendung von Zwischenfolien für Verbund-Sicherheitsglas aus Kunststoff sorgt für einen höheren Schalldämmwert als bei ebenso dicken Scheiben aus Einfachverglasung. Die Schalldämmung hat außerdem Einfluss auf das Flächengewicht, das bei einer Verbundsicherheitsglasscheibe in der Regel höher ist als bei einer Scheibe mit einfacher Verglasung.